Mittwoch, 11. August 2010

Kurz gesagt...

Shamrock Rovers 3 - 0 Bohemians

Am vergangenen Samstag kam es im Zuge des 25. Spieltags der League of Ireland zum brisanten Derby der Shamrock Rovers gegen die Bohemians. Das Tallaght Stadium war zu diesem Anlass selbstverständlich bis auf den letzten Platz gefüllt und die Fans beider Lager kreierten eine tolle Fußballatmosphäre. Immerhin ging es bei diesem Duell um viel, sind beide Teams doch die ersten Anwärter auf den Titel. Die Bohs konnten bis dato noch nicht im neuen Tallaght Stadium gewinnen und auch dieses mal sollte es eine Niederlage setzen. Eine deftige zugleich. 3:0 hieß es am Ende für die Hoops, und das obwohl diese beim Stand von 1:0 eine Rote Karte hinnehmen mußten in der 58. Minute.

Für die Bohs ist diese Niederlage der nächste schwere Nachenschlag, nach dem Champions League aus gegen The New Saints, als es im Rückspiel in Wales eine 0:4 Niederlage setzte. Es verstärkt sich der Eindruck, das die Mannschaft von Pat Fenlon in diesem Jahr nicht die Dominanz der letzten beiden Jahre fortführen kann. Bei den letzten beiden Meistertiteln, waren die Bohemians vor allem mental ihren Gegnern überlegen und haben in den wichtigen Spielen, wenn es drauf ankam, die richtige Antwort parat gehabt, während die Konkurrenz mit dem Druck nicht umgehen konnte. In diesem Jahr, als man dachte, die Mannschaft wäre ideal ergänzt worden mit Neuzugängen und hätte abermals eine perfekte Mischung aus Jugendlichem Elan und geballter Erfahrung,  zeigt sich nun, dass das Team den Ansprüchen nicht gerecht werden kann, eine homogene Einheit nicht auf dem Platz steht und die Bohs drauf und dran sind ihre Titelchancen zu verspielen. Dagegen streben die Shamrock Rovers zielsicher Richtung ersten Meistertitel seit 17 Jahren.



Daryl Fordyce  mit Fünferpack

Bei Glentorans furiosen 6:1 Saisonauftakt über Lisburn in der IFA Premiership, konnte Glens Stürmer  Daryl Fordyce einen satten Fünferpack feiern! Der 23 Jährige Nordire, der eigentlich den Verein verlassen sollte/mußte/durfte nach der letzten Saison, weil er als einer Topfverdiener für den finanziell angeschlagenen Klub nur noch schwer tragbar ist, blieb dem Klub dennoch treu und verschaffte ihm mit seinen fünf Treffern einen perfekten Einstand in die neue Saison. Lokalrivale Linfield kam im übrigen nicht über ein torloses Remis gegen Ballymena hinaus.



Eddie Gormley tritt als Trainer der Bray Wanderers zurück

Dieser Schritt fiel Eddie Gormley nicht leicht, wie er letzten Montag im Telephoninterview bei Monday Night Soccer zugab. Doch Gormley sah die Zeit gekommen zu gehen, hatte nicht mehr die Kraft den aussichtslosen Kampf um den Klassenerhalt mit Bray weiter zu kämpfen. De Gedanken an einen Rücktritt hatte er wohl schon länger, aber die 1:3 Heimniederlage gegen die Sligo Rovers am vergangenen Freitag, war dann der endgültige Auslöser für diesen Schritt. Damit endet für Eddie Gormley eine 10 Jährige Zeit des Schaffens in Bray, erst als Spieler, ab 2006 dann als Trainer.

Freitag, 6. August 2010

IFA Premiership 2010/2011







Am Samstag ist es endlich soweit, beim kleinen Bruder im Norden der grünen Insel rollt der Ball wieder. Die IFA Premiership, Nordirlands höchste Spielklasse, startet in ihre neue Saison und verspricht viel Spannung, zumindest abseits der Tabellenspitze. Titelverteidiger Linfield FC geht zweifelsohne als der große Favorit auf die Meisterschaft in die Saison. Bei den Buchmachern bekommt man momentan bei 10 € Einsatz nur 15 € wieder bei einer Quote von 1.50, wettet man auf Linfield als Meister. Ohne Zweifel besitzt Trainer David Jeffrey auch dieses mal den stärksten Kader, der auch in der Breite qualitativ hochwertig besetzt ist. Mit Neuzugang Peter Thompson hat man zudem einen der Fan Lieblinge fest an den Windsor Park gebunden, nachdem er im letzten halben Jahr von Stockport nur ausgeliehen war. Bereits bis 2008 ging der Stürmer auf Torejagd für die Blues. Insgesamt 162 mal traf der 26 Jährige bereits für Linfield in der Vergangenheit. Er dürfte in der neuen Saison viele weitere Treffer folgen lassen. Bereits in toller Frühfrom präsentierten sich die Blues kürzlich in der Champions League Qualifikation, als sie dem Norwegischen Meister Rosenborg zwei hart umkämpfte Spiele lieferten und im Hinspiel sogar ein Torloses Remis erreichten.

Als härtester Verfolger Linfields könnte Cliftonville ins Rennen gehen. Der amtierende Vizemeister hat keine Stammspieler abgegeben, hat dafür aber an Erfahrung gewonnen, auch dank der guten Auftritte im Europapokal, wo man kürzlich die Kroaten von Cibalia aus dem Wettbewerb warf. Auch mit Portadown und Glentoran ist zu rechnen. Die Ports haben gut verpflichtet und möchten als Vorjahresdritter in diesem Jahr am liebsten noch ein bisschen weiter vorne in der Tabelle landen. Für Glentoran wird es eine interessante Saison. Nach der letzten Horror Spielzeit ist so langsam wieder Ruhe eingekehrt, was auch dem neuen Trainer Scott Young zu verdanken ist. Allerdings konnte Glentoran auf Grund massiver finanzieller Probleme nur einen Neuzugang holen und hat im Gegenzug mit Michael Halliday (Crusaders) und Kyle Neill (Glenavon) zwei langjährige Stützen verloren.

Eng wird es in der neuen Saison auch am Tabellenende zugehen. Ballymena, Glenavon, Lisburn oder Aufsteiger Donegal Celtic haben alle nicht die Qualität für eine Top-Six Platzierung und werden arg zu kämpfen haben. Besonders Donegal könnte der direkte Wiederabstieg drohen. Das Team wurde zwar mit zwei, drei soliden Leuten verstärkt, ist in der Breite aber mit Spielern ausgestattet, die nur schwerlich Premiership Niveau haben.



Wettquoten - Wer wird Meister?

Linfield 1-2
Glentoran 5-1
Cliftonville 8-1
Portadown 11-1
Crusaders 12-1
Coleraine 40-1
Lisburn Distillery 60-1
Dungannon Swifts 66-1
Ballymena United 100-1
Glenavon 100-1
Donegal Celtic 200-1
Newry City 250-1

Donnerstag, 5. August 2010

League of Ireland 1 - 7 Manchester United

Das erste Fußballspiel in der neuen Lansdowne Road sollte ein Fest werden. Ein Fußballfest, für das man sich mit Manchester United einen prominenten Gast einlud. Die Engländer befinden sich mitten in der Saisonvorbereitung und Alex Ferguson nahm die Gelegenheit dankend an um gegen eine von Ex Cork Trainer Damien Richardson zusammengestellte League of Ireland Auswahl anzutreten.

Dieses Spiel sollte Werbung für den Irischen Fußball sein und - so hoffte man - an diesem Abend den vielen Irischen Man Utd Fans Lust auf den heimischen Fußball machen. Nun, ein Fußballfest wurde es, allerdings keins im Sinne der FAI. Manchester United nahm eine in der Defensive völlig überforderte LOI Mannschaft gnadenlos auseinander. Was in der ersten Halbzeit noch ganz gut aussah, vor allem Dank eines stark auftrumpfenden Joseph Ndo, wandelte sich in der zweiten Hälfte in eine handfeste Blamage. Nach 0:2 zur Pause, hieß es am Ende 1:7 aus Sicht der LOI XI.

Die zahlreichen Kritiker dieser Veranstaltung fühlen sich nun bestätigt. Denn es war keinesfalls so, das die Fans der League of Ireland Klubs fröhlich in die Hände klatschten, als die FAI mit ihrer Idee dieses Spiels um die Ecke kam. Im Gegenteil, es regte sich großer Widerstand. In den Augen vieler Fans ist dieses Spiel sinn- und nutzlos. Mitten in der Saison, gäbe es für die Spieler wichtigeres als so eine "Kirmesverantsaltung". Sicher kein falscher Einwand. Auch das Auswahlverfahren der Spieler für den Kader, verlief nicht geräuschlos. Damien Richardson benannte eine gute Mannschaft, aber sicher nicht die bestmögliche. Alle Welt fragte sich, wie er den aktuell führenden der Torschützenliste Padraig Amond nicht nominieren konnte, oder das Riesentalent Ronan Finn, einem der auffälligsten Spieler der bisherigen Saison. Wo war eigentlich Torhüter Alan Mannus und was befähigte dagegen Karl Sheppard im Kader zu sehen?

Letztlich ist das alles nun Makulatur. Das Spiel ist vorbei, die 30.000 Irischen Man United Fans haben die neue Lansdowne Road wieder verlassen, von ihnen wird wohl auch in Zukunft kaum einer mal ins Stadion um die Ecke schauen, und so gilt es die beiden einzig positiven Dinge dieses Spiels fest zu halten: Der Ehrentreffer von Dave Mulcahy sowie der "Flip Throw In" von Ryan Guy:



Mittwoch, 4. August 2010

Neale Fenn's Wechsel - Eine Frage von Anstand und Moral?

Neale Fenn, 33 Jahre alt, Stürmer seines Zeichens, war nie ein Torjäger herausragender Klasse, viel mehr zeichnete er sich in all den Jahren seiner Karriere durch tolle Technik, ein gute Auge und den Hang zum besonderen aus. Vor der Saison 2010 wechselte er von den Bohemians aus Dublin nach Dundalk. Ein guter Transfer für die aufstrebenden Lilywhites. Fenn wurde sofort Stammspieler und ein ganz wichtiger Akteur für Trainer Ian Foster. Umso überraschender kam Neale Fenn's plötzliches Karriereende vor wenigen Tagen.

Neale Fenn gab persönliche Gründe für seinen Rückzug aus dem aktiven Fußall an. Es sei eine Entscheidung der Familie gewesen, jetzt sei die richtige Zeit zu gehen. Zudem wolle er sich fortan vermehrt um seine Zukunft als Trainer kümmern. Eine Rückkehr als Spieler schloß er praktisch gänzlich aus. Dundalk akzeptierte den Gesuch seines Stürmers, entließ ihn aus dem gültigen und noch laufenden Vertrag. Mitten in der Saison! Ein großes Entgegenkommen des Klubs.

Umso erstaunlicher, als wenig später Michael O'Neill, Trainer der Shamrock Rovers, Interesse an einer "Reaktivierung" des Spielers Neale Fenn zeigte. Ein toller Fußballer sei dieser schließlich und wenn der nun frei auf dem Markt verfügbar wäre, müßte man ernsthaft über eine Verpflichtung nachdenken, so O'Neill. So weit so gut. Trainer erzählen schließlich viel wenn der Tag lang ist. Heute dann, nur sechs Tage nachdem Fenn sein Karriereende bekannt gab, platze tatsächlich die Bombe: Neale Fenn signs deal with Rovers!

Eine Verpflichtung mit üblen Beigeschmack. Hätte Dundalk geahnt, das Fenn nur wenige Tage nach seinem Rücktritt, bei einem Ligakonkurrenten unterschreiben würde, hätte man ihn ganz sicher nicht gegen lassen. Zyniker würden behaupten, Fenn hatte nie die tatsächliche Absicht seine Karriere zu beenden, sondern war sich bereits länger mit den Shamrock Rovers einig. Um einer Ablöse zu entgehen, wurde clevererweise der Schritt mit dem Karriereende gewählt. Das alles ist rein spekulativ, aber doch nicht zu weit hergeholt. Denn wären die Hoops tatsächlich an einer Verpflichtung Fenn's interessiert gewesen, hätten sie selbstverständlich Dundalk eine Ablöse bezahlen müssen.

Die Frage stellt sich also schon, was steckt tatsächlich hinter dem vermeintlichen Karriereende des Fußballprofis Neale Fenn, der nur wenige Tage später quietschfidel bei einem anderen Verein anheuert? Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, inwieweit das geschehene mit Anstand und Moral vereinbar ist? Vermutlich gar nicht. Fenn hat das Vertrauen seines Arbeitgebers schamlos ausgenutzt. Dundalk hätte einen seiner besten Leute niemals gehen lassen, wenn klar gewesen wäre, das dieser das ganze nur dafür nutzt, um kurz darauf gut 70 Kilometer weiter südlich seine Zelte aufzuschlagen. Und so ist diese Aktion von Neale Fenn zweifelsohne im höchsten Maße unmoralisch und verachtenswert. Auch die Shamrock Rovers geben dabei alles andere als ein gutes Bild ab. Weder Klub noch Spieler haben sich mit dieser Aktion Freunde gemacht.