Dienstag, 26. Juni 2012

Losglück für LOI Teams im Europapokal...

Gestern fanden die Auslosungen für die Champions- und Europa League Qualifikationsrunden statt. Aus dem hohen Norden und dem tiefen Osten kommen dabei in erster Linie die Gegner für die Irischen Teams. Allgemein darf man zweifelsfrei zufrieden sein mit den Losen, es hätte jeden einzelnen deutlich härter treffen können. Selbstläufer ist jedoch kein einziges Spiel, auch das ist klar, denn trotz positiver Resultate in Europa in den letzten Jahren für die LOI Klubs muß jeder Sieg erst einmal hart erarbeitet werden. Das peinliche Ausscheiden der Bohemians gegen die Waliser von TNS dürfte den meißten sicherlich warnend vor den Augen sein. 


Shamrock Rovers - FK Ekranas

Nach Litauen geht es für den Irischen Meister in der 2. Qualifikationsrunde zur Champions League. Am 23. Juli findet das Hinspiel gegen den FK Ekranas in Panevėžys statt. Litauen spielt wie Irland im Kalenderjahr, was bedeutet das Ekranas mitten in der Saison steht und es somit keinen vermeintlichen Fitnessvorteil für die Rovers geben wird. Der FKK gewann in den letzten vier Jahren in Folge die A Lyga, Litauens höchste Spielklasse, und führt auch in diesem Jahr die Liga wieder - wenig überraschend - an. Den letzten Vergleich mit einer Irischen Mannschaft in Europa gab es vor sieben Jahren, als man im UEFA Cup in der ersten Qualifikationsrunde an Cork City scheiterte mit 1-2 nach Hin- und Rückspiel. 




St. Patrick's Athletic - IBV Vestmannaeyjar

Island auf ein neues heißt es für die Pats! Bereits im letzten Jahr gab es in der 1. Quali Runde zur Europa League das Duell mit IBV. Knapp mit 2-1 in der Addition setzten die Pats sich damals durch, IBV schien zu jener Zeit aber auch noch ein stärkeres Team gewesen zu sein. Als dritter schloß man die Úrvalsdeild karla in der letzten Saison jedenfalls ab, in diesem Jahr läuft es dagegen noch nicht so richtig rund, nur Platz acht heißt es da momentan. IBV's Stadion, das Hásteinsvöllur, gilt als eines der pittoresken Stadion der Welt, liegt es doch direkt umringt von einer beeindruckenden Felslandschaft. 

  IBV's Hásteinsvöllur - Ein wundervoller Ort zum Fußball spielen









Bohemians - Thor Akureyri

Auch für die Bohs geht es nach Island. Mit Thor Akureyri trifft man in der 1. Runde auf den vermeintlich leichtesten aller möglichen Gegner. Thor ist nur Isländischer Zweitligist nach dem Abstieg im letzten Jahr, in der 1. Deild rangiert man momentan immerhin auf dem zweiten Platz. Thor ist über den Isländischen Pokal nach Europa gekommen. Im Finale verlor man zwar gegen KR Reykjavík, aber da KR sich auch die Meisterschaft im letzten Jahr sicherte und somit für Europa bereits qualifiziert war, rückt Thor als Pokalfinalist einfach nach. Angesichts dieser Fakten wäre alles andere als ein Weiterkommen der Bohemians die größte Blamage des Irischen Fußballs. 




Sligo Rovers - Spartak Trnava

Sligo trifft als Irischer Pokalsieger in der 2. Quali Runde zur Europa League auf  Spartak Trnava. Eine ganz, ganz schwere Aufgabe. Trnava beendete die letzte Saison als Vizemeister in der Slowakei, nur zwei Punkte hinter Meister Zilina, die bekanntlich in der Champions League Gruppenphase im letzten Jahr spielten, zudem kam man noch vor Slovan Bratislava ins Ziel, die im letzten Jahr keine ganz schlechte Figur in der Europa League Gruppenphase machten. Einziger Vorteil für Sligo könnte sein, das Trnava gerade mal ein Ligaspiel absolviert haben wird, wenn es zum Aufeinandertreffen mit den Rovers kommt. 





League of Ireland aktuell:

Am vergangenen Donnerstag und Freitag ging es endlich wieder rund in der besten Liga der Welt. Zu ungewohnter Zeit trafen sich am Donnerstag abend Shelbourne und die Shamrock Rovers zu einem rassigen Dublin Derby, das dramatischer nicht hätte sein können. Zwei Tore von Gary Twigg, zweimalige Führung für Shelbourne, rote Karte und eine dramatische Wendung in der Schlußphase waren letztlich die Highlights eines denkwürdigen Spiels im Tolka Park, bei dem die Rovers am Ende mit 3:2 die Nase vorn hatten. Dramatisch ging es auch am Freitag Abend zu, vornehmlich im Richmond Park, wieder bei einem Dublin Derby. Die Pats empfingen die Bohs und ein Traumtor von Daniel Joyce brachte die Gäste bereits früh in Führung. Bis zur 82. Minute hatte diese Führung auch Bestand, ehe Cristy Fagan zum lange überfälligen Ausgleich einnetzen konnte. Fagan war es dann auch, der seinem letztjährigen Arbeitgeber in der vierten Minute der Nachspielzeit den Todesstoß versetzte, mit seinem zweiten Treffer des Tages. In buchstäblich letzter Sekunde drehten die Pats damit noch das Spiel und erhielten sich damit den zweiten Platz in der Tabelle. Am kommenden Freitag kommt es dann zum absoluten Derby Kracher im Dalymount Park, wenn die Bohemians auf die Shamrock Rovers treffen!




Quelle Photo "Hásteinsvöllur": www.stadionwelt.de

Montag, 18. Juni 2012

Der Sensenmann geht wieder um...

Obwohl die Liga sich noch immer in der Sommerpause befindet ist seit meinem letzten Post einiges passiert. Das eine ist mehr- das andere weniger schön. Zum einen wäre da - ganz egoistisch beginne ich mit dem schönen das mich selber betrifft - mein Gastauftritt vom letzten Sonntag in der Radioshow On The Ball bei Dublin City fm. Dieser bescheidene Blog und der Auftritt der Deutsche Mannschaft bei der EM gegen Portugal waren die Themen zu denen ich sprechen sollte und durfte. Es gibt leider keinen Podcast, ist aber vielleicht auch besser so. Ich bin sicher man hat mir meine Nervosität doch ziemlich angehört. Es war trotzdem eine sehr schöne Erfahrung und hat dem Blog sowie auch den facebook Seiten von Blog und Forum ein wenig zusätzlichen traffic beschert. Die Sendung ist übrigens sehr zu empfehlen, kommt jeden Sonntag von 16- 18.00 Uhr MEZ und ist über die DCfm Seite live zu hören. Dem Anschein nach darf ich am kommenden Montag gleich noch mal ran, dann aber bei The Absolute Game, ebenfalls bei Dublin City fm, einer Sendung die sich jedoch ausschließlich mit der League of Ireland beschäftigt.


Soviel zu den schönen Dingen des Lebens. Nun zurück zum leider nicht ganz so schönen Alltag. Wie der Titel dieses Artikels schon sagt: Der Sensenmann geht wieder um. Nachdem die bisherige Saison eigentlich bis dato viele schöne und positive Schlagzeilen hervorgebracht hat, und ich persönlich das Gefühl hatte das es aufwärts geht mit der Liga, kam die heutige Nachricht von Monaghan United's Rückzug aus der League of Ireland einem Erdrutsch gleich. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Premier Division ist mit sofortiger Wirkung ein Team kleiner geworden, die Mons sind komplett raus, die Zukunft des Vereins ungewisser den je. Und das nachdem der Klub als Aufsteiger noch nicht mal ein halbes Jahr wieder erstklassig spielte. Für die Liga ist das verheerend. Alle Spiele werden zwangsläufig annulliert, sowie natürlich auch die Punkte die in Spielen gegen Monaghan gewonnen wurden. Was für die einen, zum Beispiel die Bohemians, eher positiv ist kann für die anderen, ganz besonders UCD, richtig dramatische Folgen haben. 

Die Frage die sich viele nun stellen: Was ist eigentlich in Monaghan passiert, wie konnte es soweit kommen? Um es kurz zu machen: Keine Fans, keine Sponsoren, kein öffentliches Interesse = kein Geld = Keine Mons in der League of Ireland! Der Aufstieg hat letztlich beschleunigt was vermutlich unausweichlich war. Premier Division Fußball kostet, und rechnet sich für kleine Vereine wie die Mons in den wenigsten Fällen. Finanziell nie auf Rosen gebettet, und bereits relativ früh noch zu Saisonbeginn schon mit ersten Anzeichen die darauf hindeuteten das es bei den Mons noch ein stückchen schlechter aussieht als allgemein angenommen, hat alles nun also ein jähes Ende genommen. Monaghan ist GAA Territorium, in sofern ist es nicht ganz so verwunderlich das United letztlich Schwierigkeiten bekam. Eine durchschnittliche Zuschauerzahl von um die 650 im Gortakeegan Stadium - knapp doppelt so viel wie letztes Jahr in der First Division immerhin - verdeutlicht das mangelnde Interesse der Lokalen Bevölkerung am Verein. United fand nicht mal einen Hautsponsor- geschweige denn überhaupt einen Sponsor der aufs Trikot wollte. Das sind Voraussetzungen unter denen ein Premier Division Team nicht überleben kann. Wo die Reise für die Mons nun hingeht ist fraglich, wo sie für die Liga hingeht ebenfalls. 

Die Rufe nach einer einzigen Gesamt-Liga werden lauter. Nicht zum ersten mal, aber jetzt doch noch deutlicher. Um das zu verdeutlichen: Keine Premier Division, keine First Division mehr, sondern nur noch eine einzige League Of Ireland, dann vermutlich mit 16-18 Teams. Ob das ein erfolgversprechendes Konzept ist vermag ich zu diesem Zeitpunkt nicht beurteilen, die Idee an sich ist interessant. Fakt ist das Klubs in der First Division immer am Existenzminimum nagen. Sponsoren sind noch rarer als eine Liga höher, Medieninteresse ist faktisch nicht vorhanden und die Spiele in einer kleinen Liga mit wenigen Vereinen sind nicht sonderlich attraktiv für Zuschauer. Ein Aufstieg in die Premier Division überfordert Vereine dann aber wiederum oft, weil sie keine ausreichenden Mittel in der First Division akquirieren konnten im Vorfeld. Die Mehrkosten, die zwangsläufig in der höchsten Spielklasse anfallen, können oft nicht getragen werden. Was der Vorteil einer einzigen 18er Liga - als Beispiel - jedoch wäre: Für alle Vereine die dort spielen gäbe es dann ein gewisses Medieninteresse, Livespiele im Fernsehen, höhere Zuschauerzahlen da Topspiele gegen die Shamrock Rovers oder Sligo zum Beispiel anstehen, das könnte neue Sponsoren wiederum anziehen. Genug Vereine für eine solche Liga gibt es. Limerick, Waterford, Longford oder Galway verdienen einen Erstligisten. Die ganze Thematik ist jetzt hier natürlich sehr vereinfacht dargestellt, in der Praxis ist die Sache komplizierter und auch ein solches Modell schützt nicht vor Klubs die pleite gehen. Aber es ist ein interessanter Ansatz, über den es sich lohnt Gedanken zu machen. 

An dieser Stelle noch eine kleine Anmerkung: An den Irischen Fußballfans bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine gab es zuletzt kein Vorbeikommen. Sie waren in aller Munde. Überall wurde über gesangsfreudigen Supporter der Boys in Green geschwärmt, ob in Zeitungen, Foren oder auf Twitter. Zweifelsfrei, es war beeindruckend wie 30.000 Irische Kehlen die Fields of Athenry besangen in Gdansk, beim Stand von 0:4 der eigenen Mannschaft gegen die schier übermächtigen Spanier. "The best fans in the world" war das einhellige Echo am Folgetag. Das mag irgendwo stimmen, ist aber auch nur die halbe Wahrheit. Nicht das man mich falsch versteht, ich lebe in Irland, liebe den Irischen Fußball, unterstütze natürlich auch die Boys in Green bei der EM und Gdansk ist etwas auf das man stolz sein kann, als Ire oder jemand der es mit den Iren hält. Aber es ist auf der anderen Seite auch ein wenig traurig. Und da kommt der League of Ireland Fan in mir durch. Wie viele von diesen 30.000 Iren supporten denn eigentlich ihren "local club"? Vermutlich nur eine Hand voll, wenn überhaupt. Die traurige Wahrheit über den Irischen Fußball ist, das der absolute Großteil dieser "best fans in the world" jeden Samstag normalerweise seinen Nachmittag auf einem Barstuhl verbringt um "seinen" Verein, drüben auf der anderen Insel zu "supporten". Das alles hat seine Gründe, keine Frage, da möchte ich an dieser Stelle nicht drauf eingehen. Aber es ist eine traurige Wahrheit, die im Zuge dieser Lobeshymnen über die Irischen Fans bei der Euro angesprochen werden muß. Vielleicht bin es aber auch nur ich, den ein komisches Gefühl beschleicht, wenn 30.000 Irische Fans in Gdansk zu großer Form auflaufen, praktisch zur gleichen Zeit aber in der Heimat ein Verein, wie Monaghan United, den Spielbetrieb nicht mehr aufrecht erhalten kann, auf Grund von mangelnder Unterstützung...

Samstag, 9. Juni 2012

Sommerpause in der League of Ireland....

Sommerpause in der League of Ireland - Der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sei dank. Natürlich drücke ich der Irischen Nationalmannschaft alle Daumen, auch wenn ich nicht sehen kann wie man sich in der Gruppe mit Spanien, Italien und Kroatien durchsetzen will. Im Transfermarkt.de EM Sonderheft gibt es im übrigen im Irland Teil einen kleinen Beitrag von mir zu lesen. Soviel zur Europameisterschaft... nun aber wieder zurück zum eigentlichen Thema dieses Blogs: Der League of Ireland. Dort ist nun erstmal knapp drei Wochen Pause, was mich dazu veranlasst hat einen kleinen Rückblick auf das bisher geschehene zu werfen. Nach 14 Spieltagen sind die Rollen nämlich bereits relativ klar verteilt, sowohl was die Meisterschafts- aber auch die Abstiegsfrage betrifft.

Der Kampf um die Meisterschaft ist spannend, wenn auch nicht so eng, wie man es vor der Saison vermutet hätte. Sligo schaut von Platz an der Sonne auf den rest der Liga runter, hat sich mittlerweile schon ein schönes Punktepolster erarbeitet, welches aber noch weitaus größer sein könnte, hätte man sich zuletzt nicht eine unerwartete Niederlage bei UCD und eine Punkteteilung bei den Bohs geleistet. Trotzdem, sechs Punkte Vorsprung auf den zweit platzierten zeugt von großer Konstanz. Nur eine Niederlage mußte Sligo bisher hinnehmen, vor allem dank der starken Abwehr, aber auch Stürmer Danny North, der mit 13 Treffern auch die Torschützenliste der LoI anführt momentan. Trainer Ian Baraclough wird zufrieden sein mit der ersten Hälfte der Saison, in gewisser weise aber auch nicht unglücklich darüber sein das jetzt erst mal Pause ist. Sligos Kader hat seine Schwächen in der Breite, und Verletzungen und Sperren, vor allem im Defensivbereich, erschwerten die Lage zuletzt ein wenig, wie letztlich auch die Resultate aussagen. Nichtsdestotrotz ist Sligo in der Pole Position und viel deutetet darauf hin das sie den lang ersehnten Titel endlich an die Irische Westküste bringen können.

In der Verfolgerposition befinden sich die Pats momentan. Eine richtig gute Saison ist es bisher für das Team von Liam Buckley. Die Pats spielen tollen Fußball mit ihrer jungen und hungrigen Truppe, einzig die Abgeklärtheit fehlt hin und wieder. Vor allem vor dem gegnerischen Tor. Was vor der Saison als Sorge begann hat sich im laufe der Spielzeit zum Problem entwickelt. Zwar hat Christy Fagan, der von den Bohs kam, bereits sieben mal getroffen, aber ein richtiger Torjäger ist er nicht und war er noch nie. Seine Chancenverwertung ist nicht die beste, was gemessen an seiner Torquote erst mal nicht so tragisch erscheint. Was aber wenn Fagan verletzungsbedingt ausfallen sollte? Das wäre dann nicht nur ein Problem... es wäre ein Desaster. Die Pats sind sehr abhängig von Fagan, in vielerlei Hinsicht. Möglicherweise wird in diesem Bereich personell aber nochmal nachgelegt. Der Name Anto Flood wurde zuletzt häufig genannt.

Das bringt uns zum momentan dritt-platzierten: Den Shamrock Rovers. In meinem letzten Post habe ich über die angespannte Situation bei den Rovers ausführlich berichtet, so richtig viel hat sich seit dem nicht verändert. Gegen Drogheda gabs einen Sieg, aber dem folgten zwei Unentschieden, unter anderem ein peinliches 0:0 in Monaghan. Gegen Cork ließ man sich in der darauffolgenden Woche den sicher geglaubten Sieg noch in letzter Sekunde nehmen. Nicht zum ersten mal in diesem Jahr. Insofern ist nur all zu verständlich das sich die Lage um Trainer Stephen Kenny nicht unbedingt verbessert hat, er also weiterhin unter großem Druck steht. Die Derbys gegen Shelbourne und die Bohemians, Ende Juni wenn es in der League of Ireland weitergeht, werden Schlüsselspiele sein. Nur Siege zählen.

Auf dem vierten Platz hält sich Drogheda United nachwievor wacker. Nach einem furiosen Saisonstart kam ein kleiner Einbruch. Nicht unerwartet. Insgesamt aber ist es ein tolles Jahr bisher für das Team von Trainer Mick Cooke. Die Drogs sind ein unangenehm zu bespielendes Team, schwer zu schlagen und immer bereit für den großen Kampf. Nach Jahren der Tristesse endlich wieder positive Nachrichten aus Drogheda. Den Drogs dicht auf den Fersen sind die Candystripes aus Derry. Eine schwierige Saison ist es bisher, der Start ging mächtig in die Hose und Trainer Declan Devine machte nicht den besten Eindruck in dieser Phase, hat aber anscheinend das Ruder wieder rum reißen können. Eine kleine Siegesserie half Derry um das untere Tabellendrittel zu verlassen und sich nun wieder dort zu befinden, wo man normalerweise auf eher hingehört. Insgesamt aber präsentierte sich City bisher alles andere als überzeugend  und ein deutliche Steigerung muss her, will man im nächsten Jahr in Europa spielen. Von solchen Sphären träumt man in Drumcondra bei Shelbourne sicher nicht. Als Aufsteiger ist der Klassenerhalt das Ziel, welches problemlos erreicht werden sollte. Die Shels spielen eine richtig schöne, solide Saison. Einfacher, zielorientierter Fußball, mit einem top aufgelegten Stürmer in Philly Hughes, der bereits sechs mal treffen konnte, könnte am Ende sogar zu einer Top 5 Platzierung reichen. 

Das bringt uns in Richtung Abstiegskampf, auch wenn die Bray Wanderers als siebter momentan nicht sonderlich zittern müssen. Vor der Saison war nicht ganz klar was von den Rand-Dublinern zu erwarten ist, bisher aber präsentieren sich die Seagulls als gute Mischung aus Jung und Alt. Vor allem im Angriff ist man stark besetzt. Der junge Kieren Waters spielt bisher eine große Saison an der Seite des ultra erfahrenen Jason Byrne, der seinen zweiten Frühling erlebt. Bereits 12 Tore stehen auf dem Konto des 34 Jährigen. Ein Torjäger wie er im Buche steht, der auch im Alter nichts verlernt hat. Nur einen Punkt hinter Bray liegt Cork City. Der Aufsteiger legte einen Horrorstart hin, hat sich aber mittlerweile gefangen und ist seit sechs Spielen ungeschlagen. Mit voranschreitender Saison ist davon auszugehen das City mehr und mehr Richtung Top 5 aufrücken wird und jegliche Abstiegssorgen beiseite legen kann. 

Das gilt weniger für die Teams die aktuell die letzten vier Plätze der LoI belegen. Die Bohemians, UCD, Dundalk und Monaghan werden vermutlich bis zum letzten Spieltag ums Überleben kämpfen, wobei zumindest den Bohs zuzutrauen ist, das sie sich schon eher aus dem Abstiegskampf verabschieden können. Das extrem junge und unerfahrene Team von Trainer Aaron Callaghan steigert sich praktisch von Woche zu Woche. Die erfahrenen Spieler wie Derek Pender oder David Mulcahy sind mittlerweile wichtige Stützen und die jungen Spieler, die vor der Saison teilweise noch keine Minute auf LoI Niveau gespielt hatten, gewinnen mehr und mehr an Selbstvertrauen und Erfahrung. Mehr oder minder das gleiche gilt für UCD. Die Students spielen tollen Fußball, einmal mehr auch in diesem Jahr, aber belohnen sich oft nicht für gute Leistungen. Jede Situation spielerisch lösen mag ein wunderbarer Ansatz sein, ist in der League of Ireland aber eben nicht immer die beste Lösung. Trotzdem hat UCD bewiesen das sie eine Ligataugliche Truppe zusammenhaben und der Klassenerhalt ist somit auch durchaus machbar. Schwieriger ist die Situation in Dundalk. Auch dort steht meißt ein ein junges Team auf dem Platz, das aber nicht immer die richtige Einstellung an den Tag legt, wobei zum Großen Teil jedoch auch schlicht Qualität im Kader fehlt. Trainer Sean McCaffrey steht jedenfalls extrem in der Kritik. Wenn man das Auftreten seines Teams in vielen Spielen sieht, könnte man meinen, das er das nicht zu unrecht tut. Nicht den leisesten Hauch der Kritik gibt es an der Arbeit von Roddy Collins, und das trotz der roten Laterne für Monaghan United. Fakt ist die Mons spielen besser als man es erwartet hätte vor der Saison. Das Team ist nur bedingt Ligatauglich und entsprechend niedrig sind die Erwartungen. Das man kürzlich dem Meister Shamrock Rovers ein torloses 0:0 abtrotzen konnte zeigt aber das man die Mons trotzdem nicht unterschätzen darf.


Zum Abschluß noch ein kleines Schmankerl: Peter McMahon Traumtor zum Ausgleich für die Bohs bei Shelbourne (ab 02:04min) ist ein Tor das man so auch nicht alle Tage sieht. Die Bohs gewannen am Ende das Derby noch mit 2:1.