Nachdem mir doch in den letzten Wochen etwas die Zeit gefehlt hat diesen Blog am leben zu erhalten, will ich nun doch an dieser Stelle ein kurzes Resümee ziehen bezüglich der bisherigen Saison. Die erste Hälfte ist um, und es zeichnen sich mehr als klare Tendenzen ab. Zum Beispiel das Galway und Drogheda die Rote Laterne unter sich ausmachen werden und es so scheint als sei bei den Männern von der Pazifikküste noch ein Stückchen weniger Substanz vorhanden, als bei den Drogs. Vielleicht ändert sich das ja noch, hat Trainer Sean Connor doch gerade frisches Blut verpflichtet. Ob Ronan Cauldwell, Warren Dodd und Co., die von solch namenhaften Klubs wie Lady's Boys Club Galway, oder den Corrib Rangers kommen, aber echte Verstärkungen sein werden, ist doch stark zweifelhaft.
Ebenfalls zweifelhaft ist, ob die Fans des Bohemian Football Club in diesem Jahr nochmal guten Fußball von ihrer Mannschaft zu sehen bekommen werden. Die ersten 18 Spiele der Saison, rumpelte sich die Mannschaft von Pat Fanlon nämlich ziemlich was zusammen. In den letzten sieben Spielen hat man gar nur noch ein mal getroffen. Zu allem Überfluss fällt nun auch noch Anto Flood aus, der einzig wirklich Torgefährliche Mann. Keine einfachen Zeiten also bei den Gypsies, denen dem vernehmen nach wohl bald auch wieder außerhalb des Platzes schwere Zeiten bevorstehen könnten. Angeblich mit vier Millionen € steht man bei der Züricher Bank in der Kreide. Nur, woher nehmen wenn nicht stehlen?
Kommen wir zu den schönen Dingen des (Fußball)Lebens: Der Kampf um die Meisterschaft. Oder gibt es da in diesem Jahr überhaupt einen Kampf? Die Tabelle lügt nicht, und besagt, ganz so souverän marschieren die Shamrock Rovers noch nicht durch. Momentan nur drei Punkte vor den überraschend starken Saints aus Inchicore. Aber, das Team von Michael O'Neill wird immer besser. Die qualitativ hochwertige Tiefe in seinem Kader kommt mehr und mehr zum tragen. Während andere Klubs unter der hohen Belastung durch die vielen, vielen Spiele in den letzten Wochen schwer zu schaffen haben, hat O'Neill die Qual der Wahl und kann besonders in Mittelfeld und Angriff aus einem Fundus an Hochkarätern schöpfen. Ganz klar, wenn man es sich leisten kann Spieler wie Karl Sheppard, Chris Turner oder Ronan Finn auch mal draußen zu lassen und zu schonen, dann hat man gegenüber der Konkurrenz einen riesen Vorteil. Sicher, mit so einem Kader muss man Meister werden. Das bedeutet Druck Aber mit diesem Druck wird O'Neill gut leben können.
Was am meisten beeindruckt in dieser Saison bei den Hoops, ist die Tatsache das sie nicht nur das erfolgreichste Team sind, nein sie spielen auch den mit Abstand besten Fußball der Liga. Letztes Jahr gab es noch den berechtigten Vorwurf, das die Rovers mit Rumpelfußball der übelsten Art den Titel geholt hätten. In der Tat, die ersten beiden Jahre unter O'Neill sahen größtenteils wie folgt aus: Langer Ball von Aiden Price nach vorne und hoffen das Gary Twigg irgendwie wieder einen rein murmelt, weil er diesen unfassbaren Riecher für den richtigen Moment hat. Schön sah das nicht aus, effektiv war es dagegen schon. Die Kritik scheint O'Neill sich zu Herzen genommen zu haben. Er hat spielerische Qualität über die Saisonpause in die Mannschaft gebracht, und lässt sein Team nun schnellen, direkten Kurzpass Fußball spielen. In den ersten Spielen sah das noch alles etwas unbeholfen aus und die langen Bälle dominierten nach wie vor, besonders Ronan Finn konnte einem Leid tun. Der hoch veranlagte Spielgestalter bekam so natürlich kaum einen Ball an den Fuß, weil dieser immer nur über seinen Kopf flog. Das hat sich mittlerweile geändert. Finn ist der Denker und Lenker im Team, der Ball ist am Boden, zirkuliert durch die eigenen Reihen, Angriffe werden bedacht aufgebaut, seine Konterstärke hat das Team dadurch trotzdem nicht verloren.
Als ich letzten Freitag dem Tallaght Stadium mal wieder einen Besuch abstattete, war ich hinterher schlicht begeistert und musste mich während des Spiels zügeln nicht wild zu applaudieren für gelungene Szenen. Als Bohs Fan macht man sowas schließlich nicht. Und auch wenn der Gegner an diesem Abend nur Galway United hieß, so zeigte es doch deutlich wie gereift diese Mannschaft ist. Jeder auf dem Platz weiß was er zu tun hat, da werden einstudierte Angriffe bis zum erfolgreichen Torabschluss zelebriert - technisch und spielerisch schlicht hochwertiger Fußball geboten, den man so in dieser Liga selten sieht. Die Sligo Rovers im letzten Jahr zeigten solch ein spielerisches Niveau, sind aber in dieser Saison weit von jener Form entfernt. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Stärke dieses Teams zeigte sich am Freitag gegen Galway im dritten Tor. Michael O'Neill gönnte sich den Luxus seinen Mittelfeldstar Ronan Finn 63 Minuten auf der Bank schmoren zu lassen. Dieser war dann kaum 180 Sekunden im Spiel, als er Höhe der Mittellinie mit toller Technik seine Gegenspieler wie Thekenkicker aussehen ließ, dann den perfekten Pass in die Schnittstelle spielte. Billy Dennehy war durch, legte quer und McCabe musste nur noch einschieben. Perfekt gespielt, wie aus dem Nichts, eine Demonstration von Klasse und purer Überlegenheit.
So bleibt als Fazit zu sagen: Die bisherige Saison macht Spaß. Besonders Aufsteiger Derry und die eigentlich als Abstiegskandidat ins Rennen gegangenen Bray Wanderers sind erfrischende Überraschungen. Dagegen gehören die Sligo Rovers eher zu den enttäuschenden. Man hatte gehofft sie könnten den Hoops einen echten Kampf um den Titel liefern, doch das war wohl nichts. Nun sind die Saints der härteste Verfolger. Aber ob die einen so langen Atem haben werden über eine lange und kräftezehrende Saison? So oder so wäre es ein Wunder wenn die Shamrock Rovers ihren Titel nicht verteidigen könnten. Sie sind das beste Team, sie haben die besten Spieler und das sollte am Ende auch belohnt werden - so schwer mir das auch fällt so klar zu sagen, als Fan des Erzrivalen.
So bleibt als Fazit zu sagen: Die bisherige Saison macht Spaß. Besonders Aufsteiger Derry und die eigentlich als Abstiegskandidat ins Rennen gegangenen Bray Wanderers sind erfrischende Überraschungen. Dagegen gehören die Sligo Rovers eher zu den enttäuschenden. Man hatte gehofft sie könnten den Hoops einen echten Kampf um den Titel liefern, doch das war wohl nichts. Nun sind die Saints der härteste Verfolger. Aber ob die einen so langen Atem haben werden über eine lange und kräftezehrende Saison? So oder so wäre es ein Wunder wenn die Shamrock Rovers ihren Titel nicht verteidigen könnten. Sie sind das beste Team, sie haben die besten Spieler und das sollte am Ende auch belohnt werden - so schwer mir das auch fällt so klar zu sagen, als Fan des Erzrivalen.
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