Kürzlich habe ich es noch gesagt: Obacht ist angebracht liebe Shamrock Rovers. Und nun ist es passiert, die vermeintliche Übermannschaft der League of Ireland hat ihren Platz an der Sonne verloren. Nach den Ergebnissen von Freitag Abend ist St. Patrick's Athletic der neue Spitzenreiter! WOW! Wär hätte das vor wenigen Wochen noch für möglich gehalten?! Die Saints schienen eher im grauen Mittelmaß zu versinken, denn das sie um die Champagner Plätze mitspielen würden in diesem Jahr. Aber jetzt - Spitzenreiter, mit zwei Punkten Vorsprung auf die Rovers! Am Freitag lösten die Mannen von Pete Mahon ihre Aufgabe gegen Bray mehr oder minder souverän. In einem hart umkämpften Spiel sorgte am Ende das Tor von Danny North für die Entscheidung. er verwandelte einen Handelfmeter, den Wanderers Verteidiger Adam Mitchell verursachte, als er auf der Linie ein sicheres Tor mit unerlaubten Mitteln verhinderte.
Damit die Pats überhaupt die Tabellenführung übernehmen konnten, mußten die Shamrock Rovers Punkte lassen in Sligo. Bis dato konnten die Rovers jedes Pflichtspiel in dieser Saison gegen Sligo für sich entscheiden, gestern Abend sollte das erstmals nicht so sein. Für Sligo war es so was wie die letzte Chance im Titelrennen zu bleiben. Eine Niederlage wäre ein enormer Rückschlag gewesen, und vermutlich das Ende aller Träume. Bekanntlich kam es anders. Sligo spielte groß auf, Tore von Peers und Doyle sicherten die Überlebenswichtigen drei Punkte und bestraften Michael O'Neill für seine mutlose Aufstellung. Ohne Twigg, ohne Finn, ohne Kilduff, dafür mit Gary O'Neill als einziger Spitze... gut für den Fußball dass das nicht belohnt wurde. Kürzlich habe ich die Rovers und O'Neill für ihren tollen Fußball gelobt. Zu Recht. Aber es gibt eine Ausnahme. Wenn es gegen Sligo geht. Dann holt O'Neill die Otto Rehagel Gedächtnis Taktik aus dem Schrank. Sein Team ist dann nur auf Spielzerstörung aus. Das hat ja, zugegebenermaßen, in diesem Jahr auch immer gut funktioniert gegen Sligo. Gestern zum Glück nicht. Der Sieg für Bit O'Red war hochverdient und gibt der Liga zusätzlich Pfiff. Das Team von Paul Cook ist nun in Schlagdistanz, nur vier Punkte hinter den Saints.
Ein Wort an dieser Stelle noch zu Sligo Angreifer Eoin Doyle: Der talentierte Wirbelwind galt immer schon als äußerst begabter Spieler, der vieles mit bringt um ein richtig guter Fußballer zu werden: Technik, Beweglichkeit, Schnelligkeit und trotz seiner eher schmächtigen Statur ist er robust und durchsetzungsfähig. Was ihm aber immer abging war die Konzentration in den entscheidenden Momenten. So verpufften seine Aktionen oft zu Brotloser Kunst. Im Ansatz gut, im Endeffekt aber eben nicht effektiv. Umso erstaunlicher ist seine Entwicklung in dieser Saison. Seit er nun auch vermehrt im Angriffszentrum zum Zuge kommt, und nicht mehr nur auf dem linken Flügel sich die Seele aus dem Leib läuft, ist er deutlich nützlicher für sein Team geworden. Nun schon 11 Tore in dieser Saison, das spricht für sich, auch wenn er zuletzt mal einen kleinen Durchhänger hatte, so merkt man ihm doch eine deutlich positive Entwicklung an.
Ich selbst war gestern im Dalymount Park mal wieder zu Gast. Die Bohemians empfingen Drogheda, bei widrigen Bedingungen. Es regnete über weite Strecken des Spiels in Strömen. Dennoch waren die Vorzeichen gut für Pat Fenlon und seine Mannen, denn Anto Flood wurde rechtzeitig zum Spiel fit und konnte endlich wieder mit Christy Fagan die Doppelsitze bilden. Bereits zu Beginn der Saison sah man, das diese beiden richtig gut miteinander harmonieren, gestern also endlich wieder vereint, dauerte es nur sechs Minuten, ehe Flood per Kopf den Ball perfekt in den Lauf von Fagan legte, der daraufhin frei aufs Tor zulaufen konnte und sich nicht zweimal bitten ließ. Die Bohs in der Folge drückend überlegen, hatten zahlreiche Chancen das Spiel frühzeitig zu entscheiden, ließen aber viele gute Gelegenheiten aus. Fagan und Flood machten trotzalledem einen hervorragenden Job, was man aber auch Owen Heary, dem alten Mann, auf der Position des Rechtsverteidigers bei den Bohs, bescheinigen konnte. Lange hatte man ihn nicht mehr so offensiv erlebt. Heary marschierte die Linie rauf und runter, spielte klare Pässe und brachte gefährliche Flanken in den Strafraum. Auf der anderen Seite wußte Mark Rossister zu gefallen, der in meinen Augen der beste Mann auf dem Feld war. "Rossi" ist ein Musterprofi vor dem Herren, der seine technische Limitiertheit mit Kampf und Spielintelligenz wett macht. Alles in allem am Ende ein ungefährdeter Sieg für die Bohs, die diese englische Woche mit perfekten sechs Punkten abschließen und somit auch wieder Licht am Ende des Tunnels sehen.
Scheibenschießen war angesagt in Dundalk. Nach den Horrornews aus Galway unter der Woche, war es jedoch auch nicht weiter verwunderlich, dass das Team von Sean Connor, gegen eine offensiv starke Truppe wie Dundalk unter die Räder kommen würde. Das 1:6 bedeutet die 15. Niederlage in Folge für United. Tore gab es gestern Abend auch im UCD Bowl zu sehen. 2:2 trennten sich UCD und Derry. Für die Candystripes kein optimales Resultat, aber am Ende doch eins, mit dem man zufrieden sein wird. Zweimal gingen die Students in Führung, zweimal konnte Derry ausgleichen. Da muss man dann auch mal froh sein, wenn man wenigstens einen Punkt mit nach Hause nimmt. Derry könnte in der nächsten Zeit im übrigen ihr Supertalent James McClean verlieren. Blackpool, Burnley und West Ham gelten als heiße Interessenten. Wobei Blackpool augenscheinlich den ersten Versuch bereits unternommen hat den 22 Jährigen loszueisen, das Angebot aber dem vernehmen nach nicht den Vorstellungen Derrys entsprach. Angeblich 500.000 € Ablöse möchten die Candystripes bekommen. Was eine ganze Stange Geld für einen League of Ireland Klub wäre...
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