Neale Fenn, 33 Jahre alt, Stürmer seines Zeichens, war nie ein Torjäger herausragender Klasse, viel mehr zeichnete er sich in all den Jahren seiner Karriere durch tolle Technik, ein gute Auge und den Hang zum besonderen aus. Vor der Saison 2010 wechselte er von den Bohemians aus Dublin nach Dundalk. Ein guter Transfer für die aufstrebenden Lilywhites. Fenn wurde sofort Stammspieler und ein ganz wichtiger Akteur für Trainer Ian Foster. Umso überraschender kam Neale Fenn's plötzliches Karriereende vor wenigen Tagen.
Neale Fenn gab persönliche Gründe für seinen Rückzug aus dem aktiven Fußall an. Es sei eine Entscheidung der Familie gewesen, jetzt sei die richtige Zeit zu gehen. Zudem wolle er sich fortan vermehrt um seine Zukunft als Trainer kümmern. Eine Rückkehr als Spieler schloß er praktisch gänzlich aus. Dundalk akzeptierte den Gesuch seines Stürmers, entließ ihn aus dem gültigen und noch laufenden Vertrag. Mitten in der Saison! Ein großes Entgegenkommen des Klubs.
Umso erstaunlicher, als wenig später Michael O'Neill, Trainer der Shamrock Rovers, Interesse an einer "Reaktivierung" des Spielers Neale Fenn zeigte. Ein toller Fußballer sei dieser schließlich und wenn der nun frei auf dem Markt verfügbar wäre, müßte man ernsthaft über eine Verpflichtung nachdenken, so O'Neill. So weit so gut. Trainer erzählen schließlich viel wenn der Tag lang ist. Heute dann, nur sechs Tage nachdem Fenn sein Karriereende bekannt gab, platze tatsächlich die Bombe: Neale Fenn signs deal with Rovers!
Eine Verpflichtung mit üblen Beigeschmack. Hätte Dundalk geahnt, das Fenn nur wenige Tage nach seinem Rücktritt, bei einem Ligakonkurrenten unterschreiben würde, hätte man ihn ganz sicher nicht gegen lassen. Zyniker würden behaupten, Fenn hatte nie die tatsächliche Absicht seine Karriere zu beenden, sondern war sich bereits länger mit den Shamrock Rovers einig. Um einer Ablöse zu entgehen, wurde clevererweise der Schritt mit dem Karriereende gewählt. Das alles ist rein spekulativ, aber doch nicht zu weit hergeholt. Denn wären die Hoops tatsächlich an einer Verpflichtung Fenn's interessiert gewesen, hätten sie selbstverständlich Dundalk eine Ablöse bezahlen müssen.
Die Frage stellt sich also schon, was steckt tatsächlich hinter dem vermeintlichen Karriereende des Fußballprofis Neale Fenn, der nur wenige Tage später quietschfidel bei einem anderen Verein anheuert? Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, inwieweit das geschehene mit Anstand und Moral vereinbar ist? Vermutlich gar nicht. Fenn hat das Vertrauen seines Arbeitgebers schamlos ausgenutzt. Dundalk hätte einen seiner besten Leute niemals gehen lassen, wenn klar gewesen wäre, das dieser das ganze nur dafür nutzt, um kurz darauf gut 70 Kilometer weiter südlich seine Zelte aufzuschlagen. Und so ist diese Aktion von Neale Fenn zweifelsohne im höchsten Maße unmoralisch und verachtenswert. Auch die Shamrock Rovers geben dabei alles andere als ein gutes Bild ab. Weder Klub noch Spieler haben sich mit dieser Aktion Freunde gemacht.
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