Sligo einfach gigantisch - mit Traumfußball zum Meistertitel
Cretaro - Doppelpack gegen Derry |
Seien wir ehrlich, Sligo ist der Titel nicht mehr zu nehmen. Auch wenn die Medien, sowie die beiden schärfsten Verfolger, Pats und Drogheda, letzten Freitag noch versuchten künstlich so etwas wie Spannung zu erzeugen, die de facto nicht mehr existierte, gibt es nach dem letzten Spieltag praktisch keine Zweifel mehr. Drogs und Pats trennten sich schiedlich und ziemlich friedlich 0:0 im Duell der Verfolger, während das Team von Sligo genüsslich vor dem Fernseher saß, sich die Hände rieb und einen Tag später Derry aus dem Stadion fegte. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung aktuell nun auf den zweiten und dritten in der Tabelle, mit einem Spiel sogar noch in der Hinterhand. Da kann und wird sich nichts mehr ändern an dem Fakt, das Bit O'Red nach 1977 zum ersten mal wieder die Krone des Irischen Fußballs erobern wird.
Bestätigung dafür, warum die Rovers in diesem Jahr das überragende Team der League of Ireland sind, gab es am vergangenen Samstag erneut, beim 4:1 Sieg über Derry City. Obwohl Mark Quigley an diesem Abend praktisch nicht existent war, war Sligo den Gästen aus dem Norden in allen Belangen überlegen. Aber nicht einfach nur überlegen, nein, Sligo spielte schlicht in einer anderen Sphäre. Und das, obwohl, wie gesagt, Mark Quigly, der so exzellent aufgelegt war in den vergangenen Wochen als Danny North Ersatz, einen rabenschwarzen Tag erwischte. Aber genau das ist die Qualität Sligos. Das Team ist gespickt mit hervorragenden Individualisten, die als Mannschaft zusammen funktionieren und aus diesem Grund fast unschlagbar sind in diesem Jahr. Gegen Derry waren es Pascal Millien und Raf Cretaro die ganz groß aufspielten. Schnelle Kombinationen, ein hohes Tempo im Spielaufbau, gnadenloses ausnutzen der sich bietenden Chancen... für die Candystripes ging das alles ein bisschen zu schnell. Für den neutralen Fußballfreund war es dagegen ein Genuss. Aber genau dafür ist Sligo seit Jahren bekannt. Hochklassiger Fußball, einzigartig für die League of Ireland.
Oft gelobt wurde Sligo und Trainer Ian Baraclough hier auf dieser Seite in diesem Jahr bereits - zu recht - und man kann es nicht oft genug tun. Es ist eine gigantische Saison für die Rovers und es könnte letztlich keinen verdienteren Meister geben.
Declan Devine ist kaum über die Saison hinaus zu halten
Die 1:4 Packung gegen Sligo war nur eine weite Demütigung für die Candystripes in diesem Jahr. Nach fünf Niederlagen in Folge, in denen sich das Team von Trainer Declan Devine in den allermeisten Fällen völlig desolat und unmotiviert zeigte, schrillen die Alarmglocken beim Nordirischen Klub. Zwar wäre die Saison durchaus zu retten, mit einem Einzug ins FAI Cup Finale - ganz besonders mit einem Gewinn dessen natürlich - aber auch das könnte nicht über die dramatisch schlechte Leistung in der Liga hinwegtäuschen. Fakt ist, Sligo hat wichtige Spieler verloren vor der Saison, aber trotzdem genügend Qualität im Kader um unter normalen Umständen eine Platzierung in den Top Fünf anzustreben. Die Realität sieht bekanntlich anders aus. Platz acht im Moment, nur drei Punkte vor UCD, aber noch hinter Aufsteiger Shelbourne und auch hinter den Bohemians, die bekanntlich fast mit einer U19 antreten in diesem Jahr. Es stellt sich vor allem auch darum immer lauter die Frage: Wie schmerzfrei sind die Verantwortlichen der Candystripes, wie viel (blindes) Vertrauen und wie viel Unterstützung ist für den angeschlagenen, und hilflos wirkenden Trainer noch vorhanden?
Vermutlich nicht mehr viel. Man bringt die Saison zu Ende so gut es geht. Hofft auf zwei gute Tage im Pokal, und am Ende wird dann gnadenlos abgerechnet. Dabei kann es nur zu einem Entschluss kommen letztlich: Declan Devine, so sympathisch der Mann auch sein mag, ist nicht zu halten. Es dürfte niemanden verwundern, wenn der Name Stephen Kenny, der bei den Shamrock Rovers erst vor kurzem entlassen wurde bekanntlich, aber zuvor Jahrelang exzellente Arbeit bei den Candystripes leistete, in Derry nicht schon längst wieder heiß diskutiert wird.
Bohs Youngster Kevin Feely bei Everton auf dem Zettel
Bohemians Innenverteidiger Kevin Feely hat in seiner ersten LOI Saison einen mehr als bleibenden Eindruck hinterlassen. Der 20 Jährige Innenverteidiger überzeugte so sehr, das er nun sogar ein Thema beim Englischen Premier League Klub Everton ist. Feely bildet zusammen mit Evan McMillan ein hervorragendes Abwehrduo in einer jungen Bohemians Mannschaft. Vor allen mit Zweikampfstärke, exzellentem Stellungsspiel und einer für sein Alter bemerkenswerten Abgeklärtheit weiß der in Brüssel geborene Youngster zu überzeugen.
Bohemians Trainer Aaron Callaghan äußerte sich naturgemäß zwiegespalten. Zum einen möchte er sein Jungjuwel natürlich nur ungern verlieren, andererseits wäre ein Verkauf Feely's ein warmer und willkommener Geldsegen für den finanziell angeschlagenen Klub.
Ich bin gerade erst auf die Seite gestoßen und wollte mal sagen, dass ich sie total super finde. Von der irischen Liga hört man ja so gut wie gar nichts in den deutschen Medien. ;)
AntwortenLöschenHey, vielen Dank, freut mich das dir die Seite gefällt. In nächster Zeit wird es hier auch wieder mehr zu lesen geben. Leider kommt die LOI in Deutschsprachigen Medien praktisch nicht vor, da hast du absolut Recht. Aber es gibt leider auch nicht so viel Interesse... aber ich versuche das mit meiner Seite seit Jahren zu ändern, so das die Leute die den Irischen Fußball mögen, auch auf Deutsch gut informiert sind. :)
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