Alle Titelkandidaten hatten an diesem Spieltag - mit Ausnahme von St. Patrick's Athletic, die hatten nämlich frei - Pflichtaufgaben zu erfüllen. Sligo war in Galway gefordert, wobei es eher schien als seien die Mannen von Paul Cook an diesem Abend unterfordert gewesen, von einem Gegner, der nur auf dem Papier existierte. Die Rovers nahmen United nach allen Regeln der Kunst gnadenlos auseinander und ließen selbst nach einem 4:0 Pausenstand nicht locker. Galway war zudem nach etwas mehr als einer halben Stunde nur noch zu zehnt auf dem Feld, weil Eduardo Dusi mit Gelb-Rot vom Platz flog. Tore von Blinkhorn,der einen Hattrick erzielte, Doyle (2x), Richie Ryan, Raf Cretaro sowie ein Eigentor von Paul Sinnott sorgten für den 8:0 Endstand! Überzeugender kann man eine Tabellenführung nicht verteidigen.
Minimalistischer ging es da schon im Hunky Dorys Park zu, wo sich die Shamrock Rovers schwerer taten als es die Ausgangslage vermuten ließ. Aber Michael O'Neill mußte im Hinblick auf das Champions League Rückspiel gegen Tallinn ein paar seiner Topleute schonen, was sich sichtlich auf die Leistung auswirkte. Das Spiel war praktisch schon gelaufen, alles deutete auf ein torloses Unentschieden hin, bis Gary Twigg mit seinem Tor in der 94. Minute die Rovers doch noch rettete. Gary Twigg, wer sonst! Die Lebensversicherung der Rovers. Ohne ihn säße Michael O'Neill jetzt möglicherweise nicht mehr auf der Trainerbank und ohne ihn hätten die Rovers beinahe einen desaströsen Rückschlag für das Unternehmen Titelverteidigung hinnehmen müssen. Aber das Leben findet nicht im Konjunktiv statt, der Fußball noch viel weniger. Am Ende steht ein Sieg und drei wichtige Punkte, vor allem in Hinsicht darauf, das Sligo ebenfalls gewonnen hatte, aber auch Derry City seine Pflichtaufgabe erfolgreich löste.
Die Candystripes waren im Carlisle Ground von Bray zu Gast, wo sie sich lange Zeit äußerst schwer taten und eine wenig überzeugende Vorstellung ablieferten. Doch einmal mehr war es Jungstar James McClean der einen überragenden Tag erwischt hatte, und damit am Ende auch den Unterschied ausmachte. Seine grandiose Vorarbeit zum Führungstor brauchte Eamon Zayed nur noch im Tor unterzubringen. Für den Toptojäger der League of Ireland ein Kinderspiel. Daniel Lafferty erhöhte wenig später auf 2:0. Brays Anschlußtreffer in der Nachspielzeit war dann nur noch Ergebniskosmetik. Alles in allem kann man konstatieren: Derry präsentierte sich nicht wie ein Team das den Titel in diesem Jahr gewinnen könnte, aber die Tatsache das man trotz schwacher Leistung am Ende die drei Punkte im Sack hat, zeugt von einer gewissen Qualität, die nicht unwichtig sein kann in so einem engen und spannenden Meisterschaftskampf.